CE-Konformität umschreibt als umgangssprachlich genutzter Begriff die Übereinstimmung eines Produkts mit den Anforderungen der EU-Richtlinien. Erkennbar ist eine CE-Konformität am CE-Zeichen auf dem Produkt oder der Verpackung und an der CE-Konformitätserklärung zum Produkt, die aber nicht immer beiliegt.
Das CE-Zeichen muss der Hersteller oder Importeur eines Produkts anbringen, wenn er ein Produkt im europäischen Raum vertreiben möchte, das unter mindestens eine der vielen EU-Richtlinien fällt. Der Hersteller oder Importeur dokumentiert mit dem CE-Zeichen, dass das Produkt den Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit entspricht.
Schritte bis zur CE-Kennzeichnung
Um die CE-Konformität eines Produkts zu erlangen, bedarf es einiger Punkte, die bereits in der Startphase einer Produktentwickung bearbeitet werden sollten. Dazu gehören
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Ermittlung der EU-Richtlinien, die zum Produkt "passen" und die Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit bei Einsatz des Produkts möglichst zutreffend beschreiben. Basis zur Ermittlung zutreffener Richtlinien bietet hier die EU-Seite "⇒Harmonised Standards" (in Englisch), auf der die Richtlinien nach Einsatzbereichen gruppiert sind.
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Ermittlung der Gesetze, mit denen die Richtlinien in nationales Recht umgesetzt wurden und Prüfung der Rechtstexte und Gesetze dahingehend, dass zusätzliche Anforderungen zu berücksichtigen sind oder weitere Gesetze oder Rechtsvorgaben gelten. - ⇒EURLex gibt bei Anzeige einer Richtlinie hilfreiche Informationen zur weiteren Umsetzung in nationales Recht. - Gesetzestexte wie ProdSG (Produktsicherheitsgesetz), ProdSV (Produktsicherheitsverordnungen) oder BetrSichV (Betriebssicherheitsverordnung) sind auf ⇒gesetze-im-internet zu finden.
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Recherche zu Normen und Standards, die zum Produkt oder zu Teilen des Produkts anwendbar sind. Auf dem Weg zur CE-Konformität sind die harmonisierten Normen ein sehr effektiver Begleiter.
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Durchführung einer Risikobeurteilung zur Ermittlung der Schutzanforderungen an ein Produkt. In der Frühphase der Produktentwicklung eingesetzt, generiert dieser Schritt bereits den notwendigen Bedarf an Normen und Regeln, um ein Produkt sicher zu gestalten.
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Erstellen und Zusammenstellen der technischen Unterlagen, die die CE-Konformität belegen. Dazu zählen Prüfberichte, Zeichnungen und Berechnungen, Betriebs- und Montageanleitungen sowie einer Übersicht der angewandten Normen und Regeln mit der abschließend erstellten CE-Konformitätserklärung.
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Festlegen des Verfahrens zu Konformitätsbewertung, dabei kann eine Bewertung nach harmonisierten Normen inklusiv der darin geforderten Tests und Prüfungen zum Einsatz kommen oder es werden Alternativen wie die Baumusterprüfung oder die Bewertung über ein Qualitätssicherungssystem zur Bewertung genutzt.
Hat der Hersteller oder Importeur die technischen Unterlagen zusammengestellt, darf er das CE-Zeichen am Produkt ergänzen und das Produkt in den Handel bringen. Der Hersteller gibt damit zu erkennen, dass das Produkt vollständig den Anforderungen der EU-Standards an Sicherheit und Gesundheit entspricht.
Wenn Sie sich ein Verständnis über die Funktion der EU-Regelungen verschaffen möchten, sei Ihnen der EU-Leitfaden Blue Guide empfohlen. Direkte Antworten auf häufige Fragen zur CE-Kennzeichnung finden Sie in der Zusammenstellung des Anhang VII des Blue Guide.